1563: Brief der Kirchspiele Brunsbüttel und Eddelak an den dänischen König

Nach den Sturm­flu­ten von 1561 und 1563 ersuch­ten die Kirch­spie­le Bruns­büt­tel und Eddel­ak den däni­schen König um den Bau eines Ver­bin­dungs­dei­ches zwi­schen Oster­moor und Büt­tel. Die­ser wur­de 1574 fer­tig gestellt – damit fand ein Kurio­sum sein (vor­läu­fi­ges) Ende.

Durch­luch­tigs­ter Groth­mech­ti­ger Koningk Durch­luch­ti­ge Hoch­ge­bor­ne Fürs­ten vnnd Hern, Iuwe Kön. Maj. vnnd F. D. sindt vnse vnder­da­nigs­te, vnder­da­ni­ge, plicht­wil­li­ge vnnd gehor­sa­me Dens­te nach allem flitt thou­orn, Gne­di­ges­ter Koningk, Gne­di­ge Fürs­ten vnnd Hern, wy arme I. K. M. vnnd F. D. gehor­sa­me vnder­da­ne konen vnser hogenn Not­turft vnnd anlig­gen­de Beschwe­run­ge in aller vnder­da­nich­eitt nicht vor­hol­den, dat wy gar nicht twif­feln, idt wer­den desu­lu­ige in aller gna­den inge­denck sin, wat in desu­lu­igen I. K. M. vnnd F. D. durch deren Rethe de Gestren­gen Ernu­hes­ten vnnd Erba­ren, Hern Iohan Rantzou, Rid­dern vnnd Cla­weß Rantzou­wen, Ambt­man­ne, des Dicks haluen vnnd in son­der­heitt der Moerk­hue­len, so by dem Oster­moe­re durch gewalt des Waters jung­st vor­sche­nen ein vnnd Sos­tigs­ten Iaer vp Iaco­bi inge­re­ten, wy Sup­pli­ce­rennd in aller vnder­da­nig­heit gelan­gen lathen, Vnnd oft­woll wy mit gro­ter moie, Arbei­de vnnd Beschwe­rung­he desu­luen inge­re­tenn kulen wed­der auer­ge­diektt, vnnd den Moer mit lan­gen balcken wed­der­um­me bepa­lett vnnd befes­ti­gett hed­den, So heft den­noch dat water jung­st den X Febru­ary die­ses LXIII lopen­den Iars mit gro­ter vnges­t­hu­me vnnd gewalth desu­lu­igen Mhoer wed­der hen­wegh vnnd inge­re­ten, vnnd denn Acker des Buer­schop­pes Osterm­hoer mit sol­tem water erful­let vnnd besche­digtt, vnnd is der Moer gantz vpge­re­ten, der ges­t­haltt, dat nicht allein der Buer­schops Oster­moer vnder­gangk, Son­der ock der gant­zen Car­spell Brunß­but­tell, Eddel­la­ke vnnd eine deele Mar­ne grund­li­cher vor­derff darvth tho besor­gen vnnd ock gewiß­lich erfol­gen, wo dem­su­lu­igen Auell nicht mit tidi­ger hul­pe bele­gent worde. Daer idt mit der sulu­igen Khu­len vnnd Moer sol­ck ein gele­gen­heitt heft, dat desu­lu­ige gele­gen is tho ende des Oster­moers an der Grent­ze twi­schen dem Lan­de Dith­mar­schen vnnd Wils­ter­marsch, vnnd erstre­ckett sick tho rug­ge umb de Car­spell Bruns­but­tell, Eddel­la­ke vnnd Mar­ne, vnnd ock an denn Kuden­se­he, Vnnd is der mathen gescha­pen, dat wegen der depen vnnd losen grundt kei­ne befes­ti­gungk eini­ges dicks dar tho vor­sa­ten, Vnnd wen men schoen vp desu­lu­ig­hen Moer diken wol­de, welckes doch vnmog­lich, so is de grundt dochen so deep vnnd loeß, dat dat wather den­su­lu­igen Moer durch­drengtt vnnd alles weghn­impt. Nhu kon­nen auerst I. K. M. vnnd F. D. wy in aller vnder­da­nich­eitt nicht vnan­ge­tö­gett lathen, dat ein eini­ger wegh, dardurch die­sen Din­gen gehol­pen wer­den moge, vor­han­den, nemblich dat man buthen vp vnser siden vann der Buten­dicks grouen hen­au­er nha dem But­tell, dar­sulfst ein hoch Buten­dick hartt kleig­landt vnnd grön­schwartt einer them­li­ken fer­ne van dem moer afge­le­gen, vor­han­den, auer­di­ke, vnnd bring­he de dicke mit dem Bur­schop But­tel tho­sa­men. Dewi­le den I. K. M. vnnd F. D. vns Armen vnder­da­nen kein ander hul­pe tho ersin­den, vnnd de Dicke ande­rer gestaltt nicht wed­der­umb mogen befes­tigt wer­den, vnnd dith­sulu­ige der Wils­ter­marsch nenen scha­den gebertt, son­dern vele mer mit der­su­lu­igen framen licht­lich gescheen kon­de, vnnd der Dick dar­sulvst woll tho hol­den is, Vnnd wy sons­ten mit vnsen Armen wiff vnnd kin­dern tho ewi­gen Vor­de­rue van vnsem Acker vnnd Hufen in datt elen­de vnnd an den Bedel­s­taeff gedrun­gen vnnd gera­den mothen. Der­we­gen is an I. K. M. vnnd F. D. als vnsern natür­li­chen Lan­des­fürs­ten vnd Hern, tho den­ne wy vns aller gna­de vnnd tros­tes vor­se­hen vnse vnder­de­nigs­te vnder­da­nig­he vnnd demo­di­ge fle­hen vnnd Bidden vnnd anro­pen, vnse armen gele­gen­heitt in gna­den tho erwe­gen, vnnd tho beden­cken, vnnd tho­ge­sta­den vnnd hei­pen befor­dern, dat der Dick in maten, wo bau­en gemelt, mit der Dorp­schop But­tell tho­sa­men gediektt vnnd vns in vnser vthers­ten nott vnnd anlig­gen­de vor­hol­pen wer­den mog­he, beu­o­r­aff, weill hir kein ander Ratt edder hul­pe vor­han­den, Oder aber dat I. K. M. vnnd F. D. in gna­den sol­cke gebre­ken, wo der dahen noch etli­che mer dat der eine mer Dickes den der ander vp sine Acker hefftt, vor­han­den, besich­ti­gen, erwe­gen vnnd vp ander drech­li­ke wege geden­cken lathen vnnd vns Armen I. K. M. vnnd F. D. vnder­da­ne in gna­den nicht vor­la­ten wol­den, Darm­it vns, vnsenn Armen wiff vnnd kin­dern vor­hol­pen, vnnd I. K. M. vnnd F. D. mith vnse Arme liue vnnd gudern wy wed­der­umb des­te stadt­li­cher denen mogen, Dat wertt I. K. M. vnnd F. D. Gadt der Almech­ti­ge rie­klick belon­hen, vnnd wy wil­len idt mit vnsern eini­gen gebe­de gegen desu­lu­igen vnnd ock mit vnsen liue vnnd gude in aller vnder­da­nig­heitt wil­lich ger­ne vor­de­nenn. Anno 63.

Iuwer K. M. vnnd fürst­li­chen durch­luch­tich­eit Vnder­da­nigs­te vnder­da­ni­ge vnnd gehor­sa­me vnder­da­ne Inge­se­ten vnnd Inwa­ner der Car­spell Brunß­but­tell vnnd Eddelake.“


Quel­le

Urkun­den­buch zur Geschich­te des Lan­des Dith­mar­schen, Hrsg. A.L.J. Michel­sen, 1834, S. 284 – 285.

 Letz­te Ände­rung 14.3.2011