* 11.2.1813; † 30.5.1844 (Alter: 31 Jahre)
Peter Boje und seine Ehefrau Catharina Magdalena Boje waren die Begründer eines neuen Bojen-Hofs in der ehemaligen Bauerschaft Ostermoor. Sie lebten auf der Hofplatz des späteren Hofs von Heinrich L. Feil. Nach Peters frühem Tod war seine Witwe für 21 Jahre Eigentümerin des gesamten Hofs.
⚭ am 30.1.1834 mit Catharina Magdalena Peters (* 13.4.1817; † 14.12.1882), Tochter des Hofbesitzers Daniel Peters (* 16.11.1796; † 10.11.1890) und der Margaretha Meinert (* 7.8.1793; † 1876) aus Westerbüttel.
Kinder des Peter Boje
- Johann Hinrich (* 6.8.1835; † ?)
Er wäre normalerweise wohl Hoferbe geworden, hatte aber keinerlei Interesse an der Landwirtschaft. Der Überlieferung nach verließ er den elterlichen Hof bereits in jungen Jahren und wurde Kapitän. Er soll mit einer Hamburgerin eine Ehe geschlossenen haben, die kinderlos blieb, wohingegen Kinder aus einer Beziehung zu einer Chilenin hervorgingen. Er soll in Valparaiso/Chile gestorben sein, was vor 1898 geschehen sein dürfte. - Daniel Hermann (* 21.2.1837; † 29.9.1897)
Er war mein Vorfahr, mehr über ihn →hier.
Peter Bojes Grabstein ist noch erhalten, man findet ihn in der Nähe des Eingangs zum Friedhof von Brunsbüttel-Ort (linkes Bild).
Hof
Schon als Minderjähriger wurde Peter Boje Eigentümer eines zirka 50 M großen Hofs in der Lehe, den er im Jahre 1829 von seinem Großvater Wilcken Boye III erwarb (siehe Kaufvertrag). Wilcken Boye III hatte diesen Hof kurz zuvor (1828) von Hans Boie, dem Sohn und einzigen Nachkommen von Wilkens Bruders Peter Boie, ererbt. Wann und an wen Peter diesen Hof wieder abgab, vermag ich im Moment nicht zu sagen.
1834 kauften Peter Boie und seine Ehefrau ihren späteren Hof im Neuen Koog von der Schwiegermutter Margaretha Peters geb. Meinert, wohnhaft in Westerbüttel. Diese Ländereien befanden sich ursprünglich im Besitz des Ostermoorer Müllers Peter Meinert. Den größeren und qualitativ besseren Teil des Hofes hatte Meinert im Jahre 1802 von Catharina Boie geborene Peters (* 15.11.1781; † 10.1.1830) erworben. Diese hatte ihn als Minderjährige von ihrem Vater Marx Peters (* 21.1.1726; † 21.3.1788) ererbt. Peter Meinert verkaufte seinen Hof im Jahre 1819 an seine Tochter Margaretha (* 1793; † 1876), die mit Daniel Peters (* 1796; † 1890) in Westerbüttel verheiratet war. Margaretha Peters geb. Meinert verkaufte ihre Ländereien am 2. Oktober 1834 ihrer Tochter Katharina Magdalene und deren Ehemann Peter Boje.
Bei der Volkszählung 1835 lebten außerdem noch auf dem Hof:
- Hinrich Wittrock (24 Jahre)
- Jürgen Stange (21 Jahre)
- Joh. Jac. V. Hemm (18 Jahre)
- Cath. Marg. v. ? (22 Jahre)
- Cath. Elsabe Mayer (21 Jahre)
1840
- Margaretha Siedenburg (19 Jahre)
- Johann Hahnkamm (18 Jahre)
- Anna Gesche Krumfuss (21 Jahre)
- Antje Bunge (17 Jahre)
1845
- Hermann Thiessen (20 Jahre)
- Johann Monsen (18 Jahre)
- Antje Suhr (21 Jahre)
- Martin Ahsbachs (21 Jahre, Tagelöhner)
Alle genannten Personen waren Dienstboten.
Zeit
Peter Boje lebte während der Romantik, wie die zeitypische Darstellung eines Schmetterlings an der Spitze seines Grabsteins erkennen lässt. Ich vermute, dass der Grabstein die Abfolge von Geburt (Taufbecken unten), Tod (Inschrift in der Mitte) und Wiederauferstehung (Schmetterling oben) darstellt. Nach den für die Landwirtschaft extrem schwierigen 1820er Jahre stiegen die Getreidepreise wieder auf ein auskömmliches Niveau, wobei es um 1835 allerdings wieder Rückschläge gab. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch den Export von landwirtschaftlichen Produkten aus den Herzogtümern nach England. Die Frühindustrialisierung war das Zeitalter des Pauperismus, der Massenarmut auf dem Lande, als deren Hauptursache das starke Bevölkerungswachstum angenommen werden muss. |