Auch Ditmarschen blieb nicht vom 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) verschont. Im folgenden präsentiere ich eine kurze Übersicht der damaligen Ereignisse, sofern sie Dithmarschen und insbesondere das Kirchspiel Brunsbüttel betreffen.
In den ersten Jahren dürften die Dithmarscher noch nicht viel von diesem Krieg bemerkt haben. Am 30. Juni 1621 besuchte der König Christian IV Brunsbüttel. Bei dieser Gelegenheit zeigte er sich großzügig: Seine Wirtin erhielt einen Rosenobel und die Mägde zwei Species-Thaler. Da der König von Steinburg aus anreiste, dürfte er die Bauerschaft Ostermoor auf dem Landwege passiert haben.
Der Grund für die königliche Bereisung der Herzogtümer dürfte gewesen sein, dass man diese gegen die vorrückenden kaiserlichen Truppen schützen wollte (Bolten IV, 1788, 220). 1624 wurden in Dithmarschen Soldaten angeworben.Die Feindseligkeiten zwischen dem König und den kaiserlichen Herren begannen 1625 jenseits der Elbe. Aus Sorge vor einem Überfall der kaiserlichen Truppen auf Dithmarschen schafften die Dithmarscher viel Korn in die Niederlande. 1626 wurden königliche Reiter in Dithmarschen einquartiert.
Am 25. Juli 1627 überquerte die Armee des Grafen Tilly die Elbe. Da Tilly nicht aufzuhalten war, begann man in Dithmarschen damit, Frauen und Wertgegenstände nach Emden, Hamburg und Holland zu verschiffen. Deiche wurde durchstochen sowie Schleusen geöffnet, um den erwarteten Invasoren den Zugang nach Dithmarschen zu erschweren. Christian IV geriet im Kirchspiel Wesselburen sogar persönlich in Gefahr, als er von Glückstadt her in dweil man ihn für einen anlandenden Feind hielt und ihm Büchse sowie Pieke auf die Brust setzte.