Auch in Ostermoor lebten Juden – sie wurden im Schatten des 2. Weltkriegs umgebracht.
Wie auch der Begründer der Ostermoorer Bitumenfabrik MAWAG, der Industriechemiker Dr. Michael/Meilach Melamid¹ (*1882 oder 1883 in Derajna/Russland, †1950 in New York), war dessen Werkleiter Bolislaw Grünwald Jude. Er verließ Ostermoor Anfang 1935 aufgrund des zunehmenden nationalsozialistischen Drucks und flüchtete in die Tschechoslowakei.
Der Direktor der MAWAG Wilhelm-Peter Bove wurde von den Nationalsozialisten wegen seiner Zugehörigkeit zur „Judenclique“ abgesetzt. Nach dem Krieg wurde Bove von den englischen Besatzern als Treuhänder der MAWAG wieder eingestellt. Boves Nachforschungen über den Verbleib von Grünwald ergaben, dass dieser in einem Konzentrationslager umgekommen war (Quelle: C. Sengebusch, Brunsbütteler Spuren IX, Boyens Verlag, 2000, 26ff).
Edith, die kleine Tochter Grünwalds, war eine Freundin meiner Tante, sie kam des Öfteren auf unserem Bauernhof zu Besuch. Was mit der Familie Grünwalds geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Letzte substanzielle Änderung: 11.11.2012
Redaktionelle Anmerkung
¹ [9.9.2019] Der ursprünglich von Boy hierzu gesetzte Link (https://bsbndb.bsb.lrz-muenchen.de/sfz60211.html) führt zu einer Fehlermeldung. Es muss davon ausgegangen werden, dass die Seite nicht mehr online ist.